Tania Viccaro Prieto

Tania Viccaro Prieto stammt aus Spanien und hat 2015 mit dem Flamencotanzen begonnen. «Mein Sohn hat an den Kursen teilgenommen, und ich hatte einfach Lust, auch mitzumachen.»

Die Stimme von Procap Westschweiz

Tania Viccaro Prieto
(1968*) lebt in Biel und arbeitet seit 2013 im Sekretariat von Procap Westschweiz. Sie beantwortet jeden Vormittag Telefonanrufe und ist so ein wenig die Stimme von Procap Westschweiz geworden. Ihre Arbeit in der Administration ist sehr vielfältig und ermöglicht ihr den Kontakt mit allen Abteilungen und Sektionen.

Interview: Ariane Tripet, Fotos: Markus Schneeberger

Procap: Hast du einen Lieblingsspruch?
Tania Viccaro Prieto:
«Das Leben in vollen Zügen geniessen» oder «Viva la vida!»

Worauf bist du besonders stolz?
Auf meine Kinder. Als Mutter ist das sicher eine sehr häufige Antwort, aber es stimmt wirklich. Ich habe mich entschieden, während 16 Jahren zu Hause zu bleiben; so war ich dabei, als meine Kinder aufwuchsen. Wir wachsen und lernen alle dabei, weil es ein gemeinsamer Lebensweg ist. Es macht mich glücklich zu sehen, dass meine Kinder heute ein Leben führen, das ihnen gefällt, und ich das Gefühl habe, dass sie glücklich sind.

Was sind für dich die grossen und kleinen Freuden des Alltags?
Meine Siesta! (lacht). Die kleinen Freuden liegen meist ganz nahe: ein Blick in den Himmel und in die Wolken oder auf vorbeiziehende Vögel. Dann ist es der Austausch. Ich tausche mich gerne aus, und ich teile gerne. Für mich ist Freundschaft etwas sehr Wichtiges. Ich habe Freunde, die ich schon seit Ewigkeiten kenne und denen ich immer noch sehr nahestehe. Und dann sind da die einfachen Dinge des Lebens. Es macht mir Spass, zu kochen, an meiner Flamenco-Gruppe teilzunehmen, mit meiner Mutter zu telefonieren und arbeiten zu gehen. Ich habe einfach Spass an … Ich bin einfach sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich passe mich den Dingen an, die auf mich zukommen, ohne mir gross Gedanken zu machen. Und so macht alles automatisch Spass.

Hast du ein verborgenes Talent?
Ich weiss nicht, ob es wirklich verborgen ist (lacht). Es bereitet mir sehr viel Freude, aus alten Dingen Neues zu schaffen. So habe ich zum Beispiel ein Bild aus alten Reifen gestaltet, das im Eingang des Westschweizer Sekretariats von Procap hängt. Ich decke auch gerne den Tisch, wenn wir Gäste haben, oder bastle Dekorationen und Weihnachtskugeln. Ich habe immer viele Ideen.

Was ist dein verrücktester Traum?
Ich würde gerne eine Weltreise machen. Ich würde in Südamerika und Afrika starten, um andere Landschaften und neue Gegenden kennenzulernen, andere Kulturen zu erleben, mit den Menschen in Kontakt zu treten und ihren Alltag zu teilen, der so ganz anders ist als unserer.

Erzähl uns etwas über dein Interesse am Flamenco.
Egal, ob bei Procap oder beim Flamenco, ich finde, dass es im Leben immer viel um Teilen, um Gemeinsamkeiten und um die Suche nach Harmonie in der Gruppe geht. Das Niveau der Teilnehmenden an unserem Flamenco-Kurs ist ganz unterschiedlich. Wenn jemand eine bestimmte Bewegung nicht kann, passen wir uns an. Niemand steht alleine da, wir unterstützen uns alle gegenseitig. Unsere Lehrerin organisiert häufig Vorstellungen in verschiedenen Einrichtungen oder um Geld zu sammeln für unterschiedliche Vereine. Und alle zwei Jahre fahren wir eine Woche nach Andalusien, um die Show vorzubereiten. Dort besuchen wir jedes Mal ein Flüchtlingslager. Wir treffen die Menschen und reden und tanzen mit ihnen. Das ist einfach fantastisch.

Was braucht es, damit die Gesellschaft inklusiver wird?
Wenn es weniger Egoismus und Vorurteile gäbe und die Menschen mehr Respekt zeigen würden, dann wäre die Gesellschaft automatisch inklusiver. Sie wäre toleranter, respektvoller und offener anderen Menschen und Unterschieden gegenüber.