Bei vielen Familien in der Schweiz frisst die monatliche Kita-Rechnung einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens weg. Im Schnitt 35 Prozent eines Einkommens – in keinem anderen Land der Welt müssen die Eltern einen so hohen Anteil ihres Verdienstes für die familienergänzende Kinderbetreuung aufbringen wie in der Schweiz!
Eltern von Kindern mit Behinderungen stehen oft zusätzlich vor der Herausforderung, dass ihr Kind aufgrund der Behinderung keinen Platz in der Kita findet! Oder sie müssen lange für einen Platz kämpfen, weil die Finanzierung der Mehrkosten nicht geregelt ist – und zahlen dann noch mehr als andere Familien. Dies geht aus einer Analyse von Procap Schweiz Link öffnet in neuem Fenster. zur schweizweiten Situation der familienergänzenden Betreuung für Kinder mit Behinderungen hervor.
Procap fordert: es ist höchste Zeit für bezahlbare Kitaplätze und für Inklusion in Kitas – in der ganzen Schweiz!
Der Nationalrat hat im Frühling gehandelt: Er will, dass der Bund künftig 20 Prozent der Kita-Kosten von erwerbstätigen Eltern übernimmt. Damit entlastet er Familien direkt und dort, wo es wirklich etwas bringt.
Procap hat das Geschäft begleitet und ist erfreut, dass der Nationalrat Kinder mit Behinderungen nicht vergessen hat: er hat die Vorlage zur Bundesfinanzierung der familienergänzenden Betreuung so ausgestaltet, dass eine flächendeckende Verbesserung der Inklusion in Kitas dank höheren Beiträgen für Kinder mit Behinderungen und einer Unterstützung beim Umrüsten der Kitas möglich wäre… wenn sich der Ständerat nun nicht querstellen würde!
Das Geschäft droht nun im Ständerat zu scheitern – deshalb brauchen wir JETZT Ihre Unterstützung!
✍️ Unterschreiben Sie direkt die Online-Petition und fordern Sie so vom Ständerat eine Reduktion der Kita-Kosten um 20 Prozent für erwerbstätige Eltern!
«Hier geht’s zur Petition» Link öffnet in neuem Fenster.
Mehr zum Hintergrund: Die zuständige Kommission WBK-S verzögert das Geschäft und weicht auf eine Spontanidee aus: Statt einen direkten und effizienten Beitrag an die Kita-Kosten der Eltern zu leisten, sollen Arbeitgebende zu höheren Familienzulagen verpflichtet werden. Massiver Widerstand der Arbeitgeberschaft, welche die nationalrätliche Vorlage unterstützt, ist vorprogrammiert. Für viele Familien wäre dies kaum mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein und höhere Beiträge für Kinder mit Behinderungen wären kaum mehr möglich. Weiter könnte die wichtige Qualitätsfrage so nicht behandelt werden und der administrative Aufwand stiege sehr stark an.
Deshalb fordern wir eine finanzielle Entlastung der Eltern von den hohen Kita-Kosten – und zwar JETZT! Zurück zum breit abgestützten Vorschlag des Nationalrats – und zu einer tatsächlichen Entlastung erwerbstätiger Eltern und einer familienergänzenden Betreuung für alle Kinder!
Der Entscheid wird äusserst knapp – es braucht jetzt Ihre Stimme.