Familienergänzende Betreuung für Kinder mit Behinderungen

Procap Schweiz setzt sich seit einiger Zeit intensiv mit familienergänzender Betreuung aus der Perspektive von Kindern mit Behinderungen und ihren Familien auseinander. Im Rahmen des Projekts «Gleichstellung in der familienergänzenden Betreuung für Kinder mit Behinderungen» wurde bereits 2021 eine nationale Studie zur familienergänzenden Betreuung für Kinder mit Behinderungen im Vorschulalter veröffentlicht und eine Konferenz zu inklusiver frühkindlicher Betreuung durchgeführt. Der Handlungsbedarf betreffend Inklusion im Vorschulalter ist nach wie vor gross. 

Schweizweit ist der Fortschritt im Aufbau von Strukturen der familienergänzenden Betreuung für Kinder ohne Behinderungen sehr beachtenswert. Für Kinder mit Beeinträchtigungen – insbesondere mit stärkeren Behinderungen – fehlen jedoch nach wie vor vielerorts entsprechende Angebote, mit weitreichenden negativen Folgen für die betroffenen Kinder und ihre Familien. Dies zeigt die nationale Studie zur familienergänzenden Betreuung für Kinder mit Behinderungen im Vorschulalter Link öffnet in neuem Fenster.. Die Ergebnisse stiessen bei Medien, Politik, Fachpersonen und Eltern auf grosses Interesse. Dank Vernetzungen mit Spezialist*innen aus den Bereichen Betreuung, Heilpädagogik und Politik verfügt Procap mittlerweile über eine breite Erfahrung im Bereich der inklusiven familienergänzenden Betreuung und wird bei kantonalen Verbesserungsbemühungen oft beratend zugezogen. In einigen Kantonen laufen diesbezüglich interessante Entwicklungen, die Procap weiterverfolgen wird (z.B. Bern, Luzern, Graubünden, Fribourg, Zürich).

Zum Projekt

Chancen auf Verbesserungen dank parlamentarischer Initiative

Im August 2022 nahm Procap an der Vernehmlassung zur parlamentarischen Initiative «Überführung der Anstossfinanzierung in eine zeitgemässe Lösung» Link öffnet in neuem Fenster. teil. Procap sieht in der Vorlage die Möglichkeit, schweizweit für Familien und Kinder mit und ohne Behinderungen Verbesserungen zu erzielen. In ihrer Stellungnahme Link öffnet in neuem Fenster. forderte Procap jedoch, sowohl den Beitrag des Bundes wie auch jenen für die Programmvereinbarungen zu erhöhen. Procap sah zudem Präzisierungsbedarf bei der Formulierung der gesetzlichen Bestimmungen. Zum einen, damit alle betroffenen Eltern die nötige Unterstützung erhalten und Kinder mit Behinderungen nicht vom System der familienergänzenden Betreuung ausgeschlossen werden. Zum anderen, damit für Kantone und Gemeinden keine Fehlanreize entstehen und sie weiterhin genügend Mittel in diesem Bereich investieren. Für Kinder mit Behinderungen und ihre Eltern bietet diese Vorlage eine grosse Chance, die Wahlfreiheit bezüglich Familienmodell sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stark zu verbessern. Mit den Bundesgeldern sollen die Betreuungskosten der Eltern gesenkt, Angebotslücken geschlossen sowie die Betreuungsqualität verbessert werden. Das Geschäft hat die erste Hürde im Nationalrat gemeistert, was Procap sehr begrüsst. Die Debatte im Ständerat steht noch bevor. 


Foto © Stiftung visoparents






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