Projekt «Gleichstellung in der familienergänzenden Betreuung für Kinder mit Behinderungen»
Von Juni 2020 bis Juli 2021 führte Procap Schweiz eine schweizweite Analyse zur familienergänzenden Betreuung für Kinder mit Behinderungen im Vorschulalter durch.
Die Ergebnisse wurden in einem Bericht publiziert und an einer Online-Konferenz mit Fachpersonen aus Betreuung und Heilpädagogik diskutiert. Im Rahmen von lokalen Gesprächssettings und auf nationaler Ebene engagiert sich der Bereich Sozialpolitik von Procap Schweiz weiterhin für ein diskriminierungsfreies Kita-Angebot und für die öffentliche Finanzierung von behinderungsbedingten Mehrkosten.
Projektinhalt
Bericht «Familienergänzende Betreuung für Kinder mit Behinderungen»: In einem ersten Schritt haben wir eine schweizweite Bestandesaufnahme der aktuellen Betreuungssituation für Kinder mit Behinderungen erarbeitet. Der Fokus lag dabei auf den bestehenden Betreuungsangeboten, der Nachfrage sowie den unterschiedlichen kantonalen und lokalen Finanzierungsmodellen. Die Ergebnisse wurden Mitte April in einem Bericht publiziert und Ende Juni erschien eine aktualisierte Auflage des Berichts. Dieser zeigt die grossen regionalen Unterschiede betreffend Angebot und diskutiert, warum eine Übernahme der behinderungsbedingten Mehrkosten durch die Gemeinwesen angezeigt ist. Der Anhang des Berichts enthält ein Kapitel zu jedem Kanton, wo Interessierte weitere Informationen zur lokalen Situation und hilfreiche Kontaktdaten finden. Der Bericht ist auf Deutsch, Französisch und Italienisch als Download verfügbar.
Hier können Sie den Procap Bericht downloaden:
- Bericht «Familienergänzende Betreuung für Kinder mit Behinderungen» Link öffnet in neuem Fenster.
- Rapport «Accueil extra-familial des enfants en situations de handicap» Link öffnet in neuem Fenster.
- Rapporto «Custodia complementare alla famiglia per bambine e bambini con disabilità» Link öffnet in neuem Fenster.
Online-Konferenz «Kita für alle – auch für Kinder mit Behinderungen?!»: Am Dienstag, 11. Mai 2021 hat eine Online-Konferenz zur Thematik der familienergänzenden Betreuung für Kinder mit Behinderungen stattgefunden. Nachstehend finden Sie die Präsentation zur Veranstaltung und Informationen zu den vorgestellten Best Practice Beispielen.
- Präsentation Link öffnet in neuem Fenster.
- KITAplus-Programm Link öffnet in neuem Fenster.
- Inklusives Modell frühe Kindheit der Stadt Genf Link öffnet in neuem Fenster.
- Kinderhaus Imago, Stiftung visoparents Link öffnet in neuem Fenster.
- Modell KiBeBe des Kantons Zug Link öffnet in neuem Fenster.
Gesprächssettings: Basierend auf der schweizweiten Analyse werden diverse Vernetzungsmöglichkeiten auf nationaler, kantonaler und lokaler Ebene geschaffen. Dies soll den Dialog zwischen allen relevanten Akteur*innen fördern und schafft die Grundlage für einen zukünftigen Ausbau des bestehenden Angebots von familienergänzender Betreuung sowie eines diskriminierungsfreien Finanzierungsmodells. Sie arbeiten für eine kantonale und kommunale Behörde oder möchten die Situation vor Ort verbessern? Gerne können Sie mit uns Kontakt aufnehmen und erfahren, welche Instrumente andernorts erfolgreich entwickelt wurden, wer ein*e hilfreiche*r Gesprächspartner*in sein könnte und was für Initiativen vor Ort uns schon bekannt sind.
Hintergrund
Schweizweit ist der Fortschritt im Aufbau von Strukturen der familienergänzenden Betreuung für Kinder ohne Behinderungen sehr beachtenswert. Für Kinder mit Beeinträchtigungen – insbesondere mit stärkeren Behinderungen – fehlen jedoch nach wie vor vielerorts entsprechende finanzierbare Angebote. Dies hat weitreichende negative Effekte. Die betroffenen Kinder verlieren eine wichtige vorschulische Fördermöglichkeit und das frühe Erlernen von Sozialkompetenzen wird erschwert, was gerade bei Kindern mit Behinderungen später bei der Einschulung gravierende Folgen haben kann. Weiter hat das fehlende oder nicht finanzierbare Angebot oft zur Folge, dass ein Elternteil die Erwerbstätigkeit aufgeben oder stark reduzieren muss – und die Eltern mit der Betreuung und Pflege überlastet sind. Im Gegensatz dazu können Eltern von Kindern ohne Behinderungen in der Regel ihr Familienmodell frei und bewusst wählen. Die aktuelle Situation steht somit im Konflikt mit gleichstellungspolitischen Anliegen. Genau hier setzte das Projekt von Procap an. Das Projekt wurde finanziell unterstützt durch das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB).
Medienmitteilungen und weitere Informationen:
- Kurzgutachten zur Finanzierung der behinderungsbedingten Mehrkosten Link öffnet in neuem Fenster.
- Familienergänzende Betreuung für Kinder mit Behinderungen: aktualisierter Bericht von Procap Schweiz | 29. Juni 2021 Link öffnet in neuem Fenster.
- Medienmitteilung Procap Schweiz | 18. April 2021 Link öffnet in neuem Fenster.
- Communiqué de presse Procap Suisse | 29 juin 2021 Link öffnet in neuem Fenster.
- Comunicato stampa di Procap Svizzera, 29 giugno 2021 Link öffnet in neuem Fenster.
- Medienmitteilung Procap Schweiz | 18. April 2021 Link öffnet in neuem Fenster.
- Communiqué de presse Procap Suisse | 18 avril 2021 Link öffnet in neuem Fenster.
- Comunicato stampa di Procap Svizzera, 18 aprile 2021 Link öffnet in neuem Fenster.
- Procap veröffentlicht Bericht «Familienergänzende Betreuung für Kinder mit Behinderungen» 18. April 2021 Link öffnet in neuem Fenster.
- Programm der Online-Konferenz Link öffnet in neuem Fenster.
- Evaluationsbericht Link öffnet in neuem Fenster.
Rahmenbedingungen
Projektmitarbeitende
Alex Fischer, Bereichsleiter Sozialpolitik
Anna Pestalozzi, Stv. Leiterin Sozialpolitik
Miriam Häfliger, ehemalige Mitarbeiterin Sozialpolitik
Projektdauer
Juni 2020 – Juli 2021
Fragen:
Falls Sie Fragen oder Rückmeldungen haben können Sie sich an das Team Sozialpolitik wenden.
E-Mail: sozialpolitik@procap.ch
Telefon: 062 206 88 86
Weiterführende Links
Foto © Stiftung visoparents
