Procap Schweiz zeigt sich erfreut über den heutigen Entscheid des Nationalrats zur Vorlage 21.403 «Überführung der Anstossfinanzierung in eine zeitgemässe Lösung» Link öffnet in neuem Fenster.. Der Nationalrat ist der Empfehlung der WBK-N gefolgt – inklusive der für Kinder mit Behinderungen besonders relevanten Bestimmungen. Damit ist ein erster wichtiger Schritt hin zu einem inklusiveren Betreuungssystem für alle Kinder getan.
Die Vorlage enthält zwei zentrale Elemente, die für Kinder mit Behinderungen und ihre Familien besonders entscheidend sind:
- Programmvereinbarungen (Art. 13 ff. UKibeG), mit denen der Bund die Kantone gezielt bei der Schliessung der grossen bestehenden Lücken im Angebot unterstützen kann.
- Betreuungszulagen (Art. 5 Abs. 2ter FamZG) werden entsprechend den tatsächlichen Kosten bis zu dreimal erhöht und bilden so die Mehrkosten bei der Betreuung von Kindern mit Behinderungen angemessener ab.
«Kinder mit Behinderungen sind heute vielerorts vom bestehenden Betreuungsangebot ausgeschlossen. Der heutige Entscheid macht Hoffnung – gerade für Familien mit behinderten Kindern», sagt Anna Pestalozzi, Leiterin Sozialpolitik bei Procap Schweiz.
Insbesondere für Kinder mit stärkeren Beeinträchtigungen fehlen vielerorts geeignete Angebote in der familienergänzenden Betreuung – mit weitreichenden negativen Folgen für die Kinder und ihre Familien. Der grosse Handlungsbedarf wurde auch in einer nationalen Studie von Procap Schweiz Link öffnet in neuem Fenster. zur Betreuungssituation von Kindern mit Behinderungen im Vorschulalter deutlich.
Die nun beschlossenen Massnahmen bringen auch aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive klare Vorteile: Sie stärken die Erwerbstätigkeit von Eltern, entlasten langfristig das Sozialsystem und schaffen mehr Chancengleichheit im Frühbereich. Für betroffene Familien bedeuten sie mehr Wahlfreiheit und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Jetzt braucht es den Ständerat, um diesen Fortschritt abzusichern.
Procap wird das Geschäft weiterhin eng begleiten und die Perspektive von Kindern mit Behinderungen und ihren Familien in die politische Diskussion einbringen.