Offener Brief an den Bundesrat «Keine IV-Rente light»

Offener Brief an den Bundesrat «Keine IV-Rente light»

Um der verschlechterten Finanzperspektive der IV entgegenzuwirken, zieht der Bundesrat als mögliche Massnahme die massive Kürzung von Renten für junge Erwachsene mit psychischen Behinderungen und eine tiefere, alternative Entschädigung in Erwägung. Inclusion Handicap, der politische Dachverband der Behindertenorganisationen, hat sich mit einem offenen Brief an den Bundesrat gewandt. Die Botschaft: Ein Sparpaket auf Kosten junger Erwachsener mit psychischen Behinderungen ist inakzeptabel.

Medienmitteilung von Inclusion Handicap

Offener Brief an den Bundesrat

Bern, 08.09.2025 - Der Bundesrat muss als Reaktion auf die verschlechterten Finanzperspektiven der Invalidenversicherung (IV) Lösungen finden. Als Teil eines möglichen Sparpakets geraten auch junge Erwachsene mit psychischen Behinderungen in den Fokus. Weil bei ihnen die Neurentenquote stark angestiegen ist, zieht der Bundesrat in Erwägung, ihren Rentenanspruch deutlich einzugrenzen. Die Sparmassnahmen hätten für viele junge Menschen im heutigen IV-System jedoch drastische Folgen. Inclusion Handicap fordert vom Bundesrat in einem offenen Brief neue Perspektiven und mehr Inklusion in der IV. Ein weiterer Leistungsabbau auf Kosten junger Erwachsener liegt nicht drin.

Die IV hat ein Systemproblem: Sie ist seit Jahren unterfinanziert. Trotz massiver Sparübungen in den letzten zwanzig Jahren verschärft sich die finanzielle Lage erneut. In den letzten Wochen sind insbesondere junge Erwachsene in den Fokus gerückt. Dass dem Anstieg bei den Neurenten von jungen Erwachsenen begegnet werden muss, ist aus Sicht von Inclusion Handicap klar. Den Betroffenen jedoch einfach ihre Existenzgrundlage zu entziehen ist keine sinnvolle Massnahme und wird die Probleme der IV nicht lösen. 

Wie der Blick am Donnerstag, 04.09.2025 bekannt machte, will der Bundesrat bei der nächsten IV-Revision genau hier ansetzen (Link zum Artikel (externer Link) Link öffnet in neuem Fenster.). Als mögliche Massnahme zieht der Bundesrat unter anderem die Streichung von Renten und eine tiefere, alternative Entschädigung in Erwägung. Inclusion Handicap nimmt die letzten Entwicklungen mit Besorgnis zur Kenntnis und richtet sich mit einem offenen Brief an den Bundesrat. Die Botschaft ist klar: Ein Sparpaket auf Kosten junger Erwachsener mit psychischen Behinderungen ist inakzeptabel. Menschen mit Behinderungen wollen eine Inklusionsversicherung, keine Verhinderungsversicherung.

Auskunft

Jonas Gerber, Kommunikationsverantwortlicher Inclusion Handicap
jonas.gerber@inclusion-handicap.ch; 031 370 08 42


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